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Aus der Arbeit als (V)erzieherin


Das alltägliche Glück einer Hochsensiblen in Symbiose mit 600 anderen Hochsensiblen"

"HÖCH(st)SENSIBLER JOB- 1. Tag ************************************************ Worum geht es? Die Arbeit mit Menschen und vor allem Kindern kann so wundervoll bereichernd sein und manchmal auch so einige Hürden stellen. Als sehr sensibler Mensch nehme ich jede kleinste Regung, Veränderung, Wut, Trauer, Angst und Liebe wahr. Ich als Erzieherin, möchte hier von meinem täglichen Weg- Hand in Hand mit Kindern- erzählen, mit dem Ziel ins Nichts zu finden. Es gibt tatsächlich nichts, was Kinder MÜSSEN oder müssen SOLLTEN. Keiner kann dem zarten Wesen Kind vorschreiben, wie dessen Leben einmal aussehen soll. Und genau da sehe ich mich als wichtiger Handreicher in dieser Welt der Vorschriften. Ich Möchte ERLAUBEN, ZEIT und RAUM SCHENKEN, ERLEBEN LASSEN und noch so vieles mehr. Ich werde hier darüber berichten, wie es mir ergeht und welche Wege ich für meine Kinder freischaufeln kann <3 Tag 1 Es ist Dienstag, mein erster Tag nach meiner Krankschreibung wieder in der Schule. Ich bin motiviert. Mein Blick ist klar darauf fokussiert, den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und weniger darauf zu achten, was Kollegen darüber denken könnten. Ich freue mich auf den Weg in die 3. Klasse, die ich öfter mal betreue. kaum in den Raum gekommen strahlen mich knapp 20 kleine Gesichter an. Einige springen auf und zerdrücken mich fast vor Freude. "Frau Schmalstiiiich!" höre ich es unter mir. Die nächsten kommen angerannt. Überwältigt von der ehrlichen Liebe sagt Hannes* zu mir: "Du siehst aus, als hättest du noch länger schlafen können"... Ich muss lachen "Danke Hannes" Ich überlege kurz, ob ich mich "beleidigen" lassen möchte und frage "Sehe ich soooo furchtbar aus, dass du denkst, ich hätte länger schlafen sollen?". Er lächelt herzallerliebst und antwortet breitgrinsend "JA!"..... Danke <3 ... Etwas später ist Mittagspause für die großen Klassen. Ich habe Aufsicht im Einlass für die 6. Klassen. Lilli* steht vor mir, schaut etwas nach unten mit einem nachdenklichem Gesicht. "Hey naaaa, wie gehts dir?", sage ich. Lilli schaut hoch, lächelt kurz unehrlich und sagt "Hey.. gut...". "Siehst nicht so aus!?" Sie setzt ein unechtes, breites Grinsen auf: "So besser?" "Super! Aber mal im Ernst, alles OK?". "Naja wie immer halt" Wir plenkeln noch ein wenig rum, sie bemerkt, dass ihre Mutter wieder kein Essen bestellt hat und kommt an meine Seite. "Erzähl mal!", sage ich. "Naja, alle reden über mich, weil ich zu dick bin. Alle sagen was zu mir. Meine Familie, hier in der Klasse, Jugendliche auf der Straße...". "Du bist schön so wie du bist und das meine ich wirklich. Nicht dein Aussehen ist wichtig. Du bist wichtig, so wie du bist." Lilli: "Ich bin nicht wichtig. Ich finde mich auch nicht toll." Ich: "Nur du allein kannst dich lieben." ich tippe ihr aufs Herz "Nur du allein für dich, bist dein wichtigster Mensch." Sie: "Aber wie soll das gehen? Wenn meine Eltern sich streiten oder mir Vorschriften machen?" Ich: "Lilli, du allein hast es es in der Hand. Nur du hast dein eigenes Glück in der Hand. Du musst dich selbst lieben und respektieren und dann ist alles andere egal! Vielleicht kannst du mal versuchen, dich in einer ruhigen Minute vor den Spiegel zu stellen, dir in die Augen schauen und sagen: Ich find MICH toll- auf dich zeigen und sagen: Ich find DICH toll!" Ihre Augen weiten sich: "Das kann ich nicht!" "Du kannst das, ICH glaube an dich!" Lilli: "Ach Frau Schmalstich, wo waren sie nur vorher?" (Irgendwie habe ich den Satz vorher auf Arreit schoneinmal gehört) Ich lächel sie an: "ich bin jetzt genau hier, weil du mich brauchst." Sie umarmt mich. ... Ich: Vielleicht versuchst du das mal mit dem Spiegel" Ich mache es ihr nochmal vor "und in zwei Tagen berichtest du mir, ob du es versucht hast". Ich reiche ihr die Hand zum Drauf-Einschlagen. Lilli zögert kurz und sagt dann "Ok, ich mach das. Es wird mir aber nicht leicht fallen." Ich lächle.... Es ist Nachmittag. ich bin in der 4.Klasse eingeteilt zum Weihnachtssingen. Es wurde nicht vorher angekündigt, also kommen nur die Kinder, die sich nirgends zum Basteln eingetragen und die auch wirklich Lust auf Singen haben. Ich hole die Gitarre raus. Die handvoll Kinder trudeln ein. Ich frage, ob sie Lust haben mitzusingen und träller einfach mal drauf los. Ich bin ganz begeistert, wie freudestrahlend die Kinder mitsingen <3 Mein Herz schlägt so wohlig. Immer tiefer gehen wir in die Weihnachtsstimmung hinein und dudeln zusammen Lieder. Bei "Feliz navidad" bekomme ich Gänsehaut. Ich sehe ein riesiges Funkeln in den Augen der Kinder und spüre die wahnsinnige Einheit, während wir GEMEINSAM einfach SIND. Meine Augen fangen an zu Glitzern und mein Herz hüpft wie verrückt. Ein wahnsinniger Frieden breitet sich über uns aus.... Ich schaue zwischendurch auf die Uhr. Wir müssten eigentlich aufhören. Wir singen weiter... Als es langsam knapp wird sage ich "Leider müssen wir jetzt aufhören". Die Kinder protestieren. Ich muss sie davon überzeugen, dass es jetzt gleich soweit ist und sie leider nach Hause gehen müssen. Wir beenden das schöne Stündlein und machen uns fertig zum Gehen. Auf dem Weg zur Tür und den Hausflur hinunter alber ich noch ein wenig rum und singe Lieder vom nach Hause gehen in "Feliz Navidad" Melodie. Es ist so wundervoll. Es fühlt sich an wie spielen. <3 So friedvoll geht ein "Arbeitstag" zu Ende. Ich habe mindestens einem Kind die Hand gereicht und mindestens 30 anderen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und als Bonus, habe ich auch noch tausend mal gelächelt. Ich würde sagen- Tag gelungen! *Namen wurden verändert, Handlungen & Dialoge aus dem Gedächtnisprotokoll heraus geschrieben. Ich garantiere keine 100%ige Übereinstimmung. Aber eigentlich garantiere ich auch sowieso für nichts

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